Es gibt vier Haupttypen des Gedächtnisses:sensorisches Gedächtnis, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis. Jedes dieser Speichersysteme erfüllt eine einzigartige Funktion bei der Verarbeitung und Speicherung von Informationen.
1. Sensorisches Gedächtnis:
Das sensorische Gedächtnis ist die Anfangsphase des Gedächtnisses, in der Informationen unserer Sinne vorübergehend gespeichert werden. Diese Art von Gedächtnis ist sehr kurzlebig und dient als Puffer, bevor sensorische Eingaben nachlassen. Basierend auf den verarbeiteten Sinnesinformationen wird es weiter in verschiedene Typen eingeteilt:ikonisches Gedächtnis (visuell), echoisches Gedächtnis (auditiv) und haptisches Gedächtnis (Berührung).
Funktion: Rohe sensorische Informationen kurzzeitig speichern, damit das Gehirn bestimmen kann, worauf es achten muss und welche sensorischen Eingaben für die weitere Verarbeitung relevant sind.
2. Kurzzeitgedächtnis (STM):
Das Kurzzeitgedächtnis speichert kleine Informationsmengen für einen begrenzten Zeitraum, typischerweise bis zu 20–30 Sekunden. Diese Art von Gedächtnis fungiert als temporärer Speicherraum für Informationen, die gerade verarbeitet oder für kognitive Aufgaben verwendet werden.
Funktion: Zum Speichern und Bearbeiten von Informationen, die für die sofortige Verarbeitung erforderlich sind, z. B. das Merken einer Telefonnummer oder einer Schrittfolge in einer Aufgabe.
3. Langzeitgedächtnis (LTM):
Das Langzeitgedächtnis ist ein riesiges und komplexes System, das es uns ermöglicht, riesige Informationsmengen über einen längeren Zeitraum, möglicherweise ein Leben lang, zu speichern. Es kann weiter in deklaratives Gedächtnis (explizit) und nicht-deklaratives Gedächtnis (implizit) unterteilt werden.
- Deklaratives Gedächtnis:Diese Art des Langzeitgedächtnisses speichert Informationen, die bewusst abgerufen werden können, wie zum Beispiel Fakten, Ereignisse, Namen und Konzepte.
- Nicht-deklaratives Gedächtnis:Diese Art des Langzeitgedächtnisses speichert Informationen im Zusammenhang mit Fähigkeiten und Gewohnheiten, beispielsweise Fahrradfahren oder Spielen eines Musikinstruments.
Funktion: Um Informationen, Wissen und Erfahrungen dauerhaft zu speichern, damit wir bei Bedarf auf frühere Informationen zurückgreifen und darauf zugreifen können.
4. Arbeitsgedächtnis:
Das Arbeitsgedächtnis ist ein kognitives System, das Informationen vorübergehend speichert und manipuliert, während es komplexe kognitive Aufgaben ausführt. Es integriert Informationen aus dem sensorischen Gedächtnis und dem Langzeitgedächtnis und ermöglicht es uns, aktiv an Aufgaben wie Problemlösung und Argumentation zu arbeiten.
Funktion: Bereitstellung der vorübergehenden Speicherung und Bearbeitung von Informationen, die für laufende kognitive Prozesse wie Planung, Entscheidungsfindung und Verständnis erforderlich sind.
Diese vier Arten des Gedächtnisses arbeiten zusammen, damit wir Informationen effektiv wahrnehmen, verarbeiten und speichern können. Das sensorische Gedächtnis erfasst anfängliche Empfindungen, das Kurzzeitgedächtnis dient als temporäre Werkbank, das Langzeitgedächtnis stellt einen dauerhaften Speicher dar und das Arbeitsgedächtnis erleichtert die aktive Verarbeitung von Informationen.