Ein Terminalserver, auch Terminaldiensteserver oder RDS-Server (Remote Desktop Services) genannt, ermöglicht mehreren Benutzern den Zugriff und die Nutzung eines einzelnen Computers – des Terminalservers – von entfernten Standorten aus. Benutzer stellen über eine Netzwerkverbindung eine Verbindung zum Terminalserver her und können Anwendungen ausführen, auf Dateien zugreifen und Ressourcen nutzen, als ob sie an der Konsole des Servers sitzen würden. So funktioniert ein Terminalserver:
Client-Server-Architektur:
1. Terminalserver-Host :Der Terminalserver ist ein leistungsstarker Computer, der als Host fungiert und Fernzugriff auf seine Ressourcen ermöglicht. Es führt die Terminalserversoftware aus, die Benutzersitzungen verwaltet und Authentifizierung, Autorisierung und Datensicherheit bereitstellt.
2. Client-Geräte :Benutzer stellen über ihre Client-Geräte eine Verbindung zum Terminalserver her. Dabei kann es sich um Desktop-Computer, Laptops, Thin Clients oder sogar mobile Geräte handeln. Jedes Client-Gerät stellt eine Netzwerkverbindung mit dem Terminalserver her.
3. Verbindungsprotokolle :Remote Desktop Protocol (RDP) wird häufig zum Herstellen von Verbindungen zu Terminalservern verwendet. RDP ist ein sicheres Protokoll, das Daten- und Audio-/Videoübertragungen zwischen dem Client und dem Terminalserver verschlüsselt. Damit können Benutzer den Desktop des Servers aus der Ferne steuern, auf Anwendungen zugreifen und Dateien verwalten.
Benutzersitzungen:
1. Anmeldevorgang :Jeder Benutzer, der eine Verbindung zum Terminalserver herstellt, muss sich mit einem eindeutigen Benutzernamen und Passwort authentifizieren. Dadurch wird sichergestellt, dass nur autorisierte Benutzer auf die Ressourcen des Servers zugreifen können.
2. Sitzungserstellung :Sobald ein Benutzer authentifiziert ist, wird eine Sitzung auf dem Terminalserver erstellt. Jeder Benutzer hat seine eigene isolierte Sitzung, was bedeutet, dass er die Sitzungen anderer Benutzer nicht sehen oder mit ihnen interagieren kann.
3. Zugriff auf Ressourcen :Benutzer können über ihre Remote-Sitzungen auf die Anwendungen, Dateien und Ressourcen des Terminalservers zugreifen, als würden sie direkt auf dem Server arbeiten. Sie können installierte Anwendungen ausführen, Dateien erstellen und bearbeiten und ihre Desktop-Umgebungen anpassen.
4. Unterstützung für mehrere Sitzungen :Terminalserver können mehrere gleichzeitige Benutzersitzungen unterstützen, sodass viele Benutzer gleichzeitig eine Verbindung herstellen und arbeiten können. Jeder Benutzer verfügt über eine eigene Sitzung, die den Datenschutz und die Sicherheit seiner Daten und Aktivitäten gewährleistet.
Sitzungsverwaltung:
1. Ressourcenzuweisung :Der Terminalserver verwaltet die Zuweisung von Ressourcen wie CPU-Zeit, Speicher, Speicherplatz und Netzwerkbandbreite zu jeder Benutzersitzung fair. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Benutzer über ein angemessenes Maß an Leistung und Reaktionsfähigkeit verfügen.
2. Sitzungsüberwachung :Terminalserveradministratoren können Benutzersitzungen überwachen, aktive Prozesse anzeigen und Benutzerverbindungen verwalten. Aus Sicherheitsgründen können sie auch Benutzeraktivitäten protokollieren und prüfen.
3. Sitzungsbeendigung :Benutzer können die Verbindung zum Terminalserver trennen, indem sie sich abmelden und so ihre Sitzungen ordnungsgemäß beenden. Administratoren können Sitzungen bei Bedarf auch aus der Ferne beenden.
Vorteile:
Terminalserver bieten mehrere Vorteile, darunter:
1. Zentralisierte Verwaltung:IT-Administratoren können alle Benutzerkonten, Softwareinstallationen und Sicherheitsrichtlinien von einem einzigen Standort aus verwalten, was die IT-Verwaltung vereinfacht und die Kosten senkt.
2. Ressourcenfreigabe:Mehrere Benutzer können auf gemeinsame Anwendungen und Ressourcen zugreifen und diese gemeinsam nutzen, wodurch die Notwendigkeit entfällt, Software auf jedem Client-Gerät einzeln zu installieren.
3. Skalierbarkeit:Terminalserver können so skaliert werden, dass sie eine große Anzahl von Benutzern unterstützen, sodass sie für Organisationen unterschiedlicher Größe geeignet sind.
4. Fernzugriff:Benutzer können von jedem Remote-Standort mit Internetverbindung auf ihre Desktops und Anwendungen zugreifen und so flexible und mobile Arbeitsumgebungen ermöglichen.
5. Virtualisierungsunterstützung:Terminalserver können virtualisierte Umgebungen ausführen, sodass mehrere Betriebssysteme und Anwendungen auf einem einzigen physischen Server koexistieren können.