Regelkarten, auch Shewhart-Karten genannt, zielen darauf ab, im Rahmen der Qualitätskontrolle und Prozessüberwachung mehrere Ziele zu erreichen:
1. Prozessüberwachung:
Regelkarten bieten eine grafische Darstellung der Prozessdaten im Zeitverlauf. Durch die Aufzeichnung von Messungen oder Beobachtungen ermöglichen sie die kontinuierliche Überwachung eines Prozesses, um etwaige Verschiebungen oder Variationen in seinem Verhalten zu erkennen.
2. Unterscheidung zwischen häufiger Ursache und besonderer Ursache:
Regelkarten helfen bei der Unterscheidung zwischen Abweichungen aufgrund gemeinsamer Ursachen (die dem Prozess innewohnen) und Abweichungen aufgrund besonderer Ursachen (die auf eine bestimmte zuweisbare Ursache hinweisen). Abweichungen aufgrund gemeinsamer Ursachen sind Teil des natürlichen Prozesses, während Abweichungen aufgrund besonderer Ursachen darauf hinweisen, dass etwas Ungewöhnliches oder Unerwartetes aufgetreten ist.
3. Identifizieren außer Kontrolle geratener Zustände:
Regelkarten verwenden statistische Grenzen (z. B. obere und untere Kontrollgrenzen), um den normalen Bereich der Prozessschwankung zu definieren. Wenn ein aufgezeichneter Punkt außerhalb dieser Grenzen liegt, weist dies darauf hin, dass der Prozess außer Kontrolle geraten ist und eine Untersuchung und Korrekturmaßnahmen erforderlich sind.
4. Früherkennung von Trends:
Regelkarten können Trends im Prozess erkennen, bevor sie zu erheblichen Problemen werden. Durch die Identifizierung subtiler Trends können Korrekturmaßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass der Prozess zu weit von seinem gewünschten Zustand abweicht.
5. Prozessfähigkeit herstellen:
Sobald ein Prozess unter Kontrolle ist, helfen Regelkarten dabei, seine Leistungsfähigkeit zu bestimmen. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit des Prozesses, spezifizierte Anforderungen konsistent zu erfüllen. Prozessfähigkeitsindizes wie Cpk und Pp werden anhand von Kontrollkartendaten berechnet.
6. Prozessverbesserung:
Regelkarten dienen als wertvolles Werkzeug zur kontinuierlichen Prozessverbesserung. Durch die Analyse der Muster und Trends in den Diagrammen können Unternehmen Verbesserungsmöglichkeiten erkennen, Abweichungen reduzieren und die Gesamtqualität ihrer Prozesse verbessern.
7. Dokumentation und Kommunikation:
Kontrolldiagramme bieten eine visuelle Dokumentation des Prozessverhaltens und der Prozessleistung und erleichtern so die Kommunikation von Prozessstatus und -trends mit Stakeholdern, einschließlich Management- und Produktionsteams.
8. Statistische Analyse und Schlussfolgerung:
Regelkarten ermöglichen die statistische Analyse von Prozessdaten. Durch den Einsatz verschiedener statistischer Techniken wie Hypothesentests und Regressionsanalysen können zusätzliche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen über die Prozessleistung gezogen werden.
Insgesamt bestehen die Ziele von Regelkarten darin, Prozesse zu überwachen, Fehler zu erkennen, Variationsquellen zu identifizieren, Prozessstabilität und -fähigkeit sicherzustellen, kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben und eine solide Grundlage für datengesteuerte Entscheidungen in der Qualitätskontrolle zu schaffen.