Diese Aussage ist ungenau. Kontrollkomponenten sind sowohl in herkömmlicher (prozeduraler, strukturierter) Software als auch objektorientierter Software unbedingt erforderlich. Die Art und Weise, wie sie implementiert und konzipiert werden, könnte sich unterscheiden, aber ihre grundlegende Rolle bleibt gleich:Verwaltung des Ausführungflusss und Koordination von Interaktionen zwischen verschiedenen Teilen des Systems.
Hier ist eine Aufschlüsselung:
herkömmliche (prozedurale/strukturierte) Software:
* Explizite Kontrollstrukturen: Kontrollkomponenten sind in der prozeduralen Programmierung häufig sehr explizit. Dinge wie "if-eelse" -Anweisungen, "für" und "while", "Goto" -Anweisungen (obwohl entmutigt) und Funktionsaufrufe direkt den Ausführungsfluss bestimmen. Der Programmierer steuert direkt die Operationsabfolge.
* globale Variablen und gemeinsame Daten: Die Kontrolle wird häufig durch Manipulation globaler Variablen oder gemeinsamer Datenstrukturen ausgeübt. Ein Teil des Programms könnte eine globale Variable ändern und eine Änderung des Verhaltens eines anderen Teils auslösen. Dies kann zu Komplexität und Schwierigkeiten bei der Verwaltung des Kontrollflusss führen.
* Unterroutinen/Funktionen: Funktionen wirken als Steuerkomponenten, indem eine bestimmte Aufgabe eingekapselt und die Ausführung in dieser Aufgabe gesteuert wird. Der Gesamtfluss bleibt jedoch weitgehend von der Hauptprogrammstruktur diktiert.
objektorientierte Software:
* implizite Kontrolle durch Objektwechselwirkungen: Der Kontrollfluss in objektorientierter Software ist häufig weniger explizit und implizit durch die Wechselwirkungen zwischen Objekten definiert. Objekte senden Nachrichten aneinander und auslösen Methoden (Funktionen innerhalb von Objekten). Die Abfolge dieser Wechselwirkungen bestimmt den Gesamtprogrammfluss.
* ereignisgesteuerte Programmierung: Viele objektorientierte Systeme nutzen ereignisorientierte Architekturen. Ereignisse (wie Benutzerklicks, Netzwerknachrichten, Timer -Ablauf) auslösen Aktionen in Objekten. Der Kontrollfluss wird eher durch diese externen Ereignisse als durch eine lineare Sequenz angetrieben, die vom Programmierer diktiert wird.
* Entwurfsmuster: Objektorientierte Entwurfsmuster wie die Status-, Strategie- und Befehlsmuster bieten strukturierte Möglichkeiten zur Verwaltung und Steuerung des Ausführungflusss innerhalb eines Systems. Diese wirken als Kontrollmechanismen auf höherer Ebene.
* Parallelität und Multithreading: Objektorientierte Systeme nutzen häufig Threads oder Prozesse und erfordert Mechanismen (wie Mutexes, Semaphoren), um den gleichzeitigen Zugriff auf gemeinsame Ressourcen zu steuern und die Synchronisation zu verwalten, die entscheidende Steuerkomponenten sind.
Der Schlüsselunterschied:
Der Unterschied ist nicht die *Abwesenheit *von Kontrollkomponenten, sondern das *-Straktionsniveau *und wie die Kontrolle *verteilt ist *. Bei der prozeduralen Programmierung ist die Kontrolle häufig zentralisiert und explizit. Bei der objektorientierten Programmierung ist die Kontrolle dezentraler und impliziter und verteilt bei interagierenden Objekten. Die Notwendigkeit von Mechanismen zur Verwaltung der Reihenfolge der Operationen und Interaktionen bleibt jedoch grundlegend.
Zusammenfassend erfordern beide Paradigmen Mechanismen, um den Ausführungfluss zu steuern. Objektorientierte Programmierung verschiebt einfach den Fokus von expliziten, zentralisierten Kontrollstrukturen auf implizite, verteilte Kontrolle durch Objektwechselwirkungen und Ereignisbehandlungen. Der zugrunde liegende Bedarf an Verwaltung des Programmflusses bleibt jedoch konstant.