Das Linux-Betriebssystem unterstützt das Network File System (NFS), ein verteiltes Dateisystemprotokoll, das es Computern ermöglicht, Dateien und Verzeichnisse über ein Netzwerk so zu teilen, als wären sie lokal verfügbar. NFS ermöglicht es einem System, ein Remote-Verzeichnis oder eine Remote-Datei bereitzustellen, sodass Benutzer über das lokale Dateisystem darauf zugreifen können. Wenn Benutzer über NFS auf eine Remote-Datei zugreifen, kümmert sich das System automatisch darum, die Daten vom Remote-Host abzurufen und sie dem Benutzer bei Bedarf bereitzustellen, ähnlich wie beim Zugriff auf Dateien auf dem lokalen System.
Um NFS unter Linux zu unterstützen, arbeiten mehrere Komponenten und Kernelmodule zusammen:
1. NFS-Server: Das System, das die Dateisystemressourcen zur gemeinsamen Nutzung mit anderen Computern bereitstellt, fungiert als NFS-Server. Es verwendet den NFS-Daemon („nfsd“), um Verbindungen und Anfragen von NFS-Clients zu verwalten.
2. NFS-Client: Das Linux-System, das auf das vom NFS-Server bereitgestellte Remote-Dateisystem zugreift und es mountet, wird als NFS-Client bezeichnet. Es verwendet den NFS-Mount-Befehl oder den Automount-Daemon, um das Remote-Dateisystem an ein lokales Verzeichnis anzuhängen.
3. NFS-Mount: Der Vorgang des Anhängens des Remote-Dateisystems an das lokale System wird als NFS-Mounting bezeichnet. Unter Verwendung des Befehls „mount“ mit entsprechenden Optionen gibt der NFS-Client die IP-Adresse des NFS-Servers und den Mount-Punkt des Remote-Dateisystems auf dem lokalen System an und verbindet die beiden Systeme zur gemeinsamen Nutzung von Dateien.
4. Dateifreigabe: Nachdem die NFS-Bereitstellung eingerichtet wurde, können Benutzer auf dem NFS-Client vom Remote-Server aus auf die freigegebenen Dateien und Verzeichnisse zugreifen, als wären es lokale Dateien. Sie können Dateien basierend auf den vom Server gewährten Zugriffsrechten lesen, schreiben, ändern und löschen.
NFS unter Linux bietet eine bequeme Möglichkeit, Dateien, Verzeichnisse und Speicher auf mehreren Systemen gemeinsam zu nutzen und so kollaboratives Arbeiten und Ressourcen-Pooling innerhalb eines Netzwerks zu ermöglichen. Es wird häufig in Unternehmensumgebungen, Rechenzentren und Hochleistungscomputerumgebungen eingesetzt, in denen ein zentraler Zugriff auf gemeinsam genutzten Speicher unerlässlich ist. Darüber hinaus spielt NFS eine Rolle in Container-Orchestrierungssystemen wie Kubernetes für die dauerhafte Speicherung und den Datenaustausch zwischen Containeranwendungen.